Restaurant Frieden, Uster

Das Highlight

Werner Röllin, Beizerssohn und gelernter Koch, ist Wirt aus Berufung und mit viel Herzblut dabei. Und so wurden wir auch empfangen. Wir hatten zudem das Glück, am Auffahrtstag die einzigen Gäste zu sein und seine Gastfreundschaft sozusagen für uns alleine beanspruchen zu können. Wegen der Corona-Einschränkungen war das Lokal nur von 17 bis 21 Uhr geöffnet, für Take-away und mit einem einzigen kleinen Tisch für drei Personen, der draussen bewirtet wurde. Werner Röllin servierte uns eine wunderbar schmackhafte Mahlzeit.

Das kulinarische Angebot

Aktuell stehen zwei Vorspeisen, diverse Salate sowie mehrere warme Gerichte zur Auswahl. Wir empfehlen Züri Gschnätzlets mit Rösti, Rahmschnitzel mit Teigwaren und Zanderknusperli im Bierteig. Ein grösseres Angebot besteht selbstverständlich in „normalen“ Zeiten sowie aktuell auf Vorbestellung zum Mitnehmen. Auch bei den Getränken hatte es für alle etwas dabei: Als Bier gab es bei uns Valaisanne und Quöllfrisch, beim Wein haben wir uns für einen Epesses (weiss) und einen Primitivo di Manduria (rot) entschieden. Alles hat uns sehr geschmeckt, und die grossen Portionen erfreuen Herz und Magen (sind auf Wunsch aber natürlich auch kleiner erhältlich).

Der Gastgeber

Vor 34 Jahren hatte Werner Röllin gleich vis-à-vis des Friedens die Stop Disco Bar gegründet. Diese hat er bis 2012 geführt, danach musste das Haus einem Neubau weichen. Glücklicherweise hatte Röllin die Gelegenheit, im Januar 2013 das damals seit ein paar Monaten leerstehende Restaurant Frieden in Pacht zu übernehmen. Der Name des Lokals hat für ihn persönlich keine Bedeutung, für ihn zählt die Gastronomie. Viele Stammgäste stammen noch aus der Zeit der Stop Disco Bar. Ja, berühmte und bekannte Gäste kämen ab und zu vorbei, sagt Röllin, aber er möchte sie ganz bewusst nicht nennen. Schmunzelnd meint er: „What happens in Vegas, stays in Vegas!“

Das Haus und seine Geschichte

Der aktuelle Besitzer hat das Haus eingerichtet und dekoriert. Holz dominiert das Ambiente, es gibt farbige Muster an den Fenstern und einen grossen Brennofen, der aus Ravensburg stammt und in der Hölzli Bar neben dem Restaurant ausgestellt ist. Die Aussenfassade wurde schon vor langer Zeit auffällig dunkelgelb gestrichen und passt, finden wir, irgendwie sehr gut ins Strassenbild. Das Lokal verfügt auch über eine strassenabgewandte Gartenwirtschaft. Oben im Haus war früher ein „Säli“, nun befinden sich da Wohnungen. Gemäss Werner Röllin erscheint das Gebäude bereits auf alten Stichen aus der Zeit um 1850. Früher war darin eine Bäckerei einquartiert.

Die Wanderung

Ab der Station Zumikon der Forchbahn wandern wir Richtung Neue Forch zur Flamme des Wehrmännerdenkmals. In Forch biegen wir links ab Richtung Aesch, durchqueren das Dorf und steigen dann durch den Wald hinab nach Maur, wo wir am See die Schifflände vorfinden. Weiter nach Niederuster geht es wahlweise zu Fuss oder übers Wasser. Auf dem letzten Abschnitt folgen wir ein gutes Stück dem Aabach und treffen dabei auf Informationstafeln des „Industriepfad Zürcher Oberland“. Etwa auf Höhe der Bushaltestelle „Wil“ biegen wir rechts ab und erreichen schon bald unser Ziel, das sich neben Schloss und Kirche befindet.

Den Frieden in der Welt stärken

Wir erhalten eine klare Antwort von Werner Röllin: „Mehr Toleranz und ja, mehr Liebe, auch wenn es sich vielleicht nach einer Floskel anhört.“ Später sagt er noch: „Man muss mit den Menschen sprechen, wenn man Probleme aus der Welt schaffen will.“

Restaurant Frieden, Zentralstrasse 30, 8610 Uster, www.stopdiscobar.ch, (044) 940 53 25.