Hotel de la Paix, Luzern

Das Highlight

Die Bedienung im Restaurant ist ausserordentlich nett und aufmerksam, man nimmt sich viel Zeit für Erklärungen. Die Zutaten für die Speisen und die Getränke sind liebevoll ausgewählt und regional verankert, es wird auf erstklassige Qualität geachtet. Eine Freude ist auch eine ältere, einzigartig gestaltete Speisekarte mit vielen interessanten Fotos und Werbungen aus vergangenen Tagen.

Das kulinarische Angebot

Es fängt schon beim Brot an: Fein und knusprig, wird von der Bäckerei Habermacher aus Ebikon bezogen. Das Huftsteak „Lapin“ mit schmackhafter, würziger Kräuterbutter, eine der Empfehlungen des Chefs, ist eine Delikatesse. Zum Dessert gibt es ein hervorragendes Erdbeertiramisù oder einen Eiscafé (auf Wunsch auch mit Bailey’s statt mit Kirsch zu haben). Als Rotwein empfehlen wir das „Terzett“ (eine Cuvée aus Merlot, Pinot Noir und Divico) von Weinbau Toni Ottiger aus Kastanienbaum, zum Abrunden bietet sich der „Träsch“ an (lokaler Obstbranntwein).

Die Gastgeber

Ferdinand Zehnder-Real und seine Frau haben das Hotel 1955 übernommen. Ab dann hiess das Restaurant „Lapin“ („Kaninchen“, phonetisch verwandt mit „La Paix“). Die Familie Zehnder ist und war vielseitig engagiert im Stadtleben (etwa im Quartierverein oder der städtischen Kurtaxenkommission). Das Haus konnte 1962 das erste Hotel-Hallenbad der Stadt Luzern bieten und richtete 1992 eine Schauküche ein (Häuserchronik des Stadtarchivs). Das Hotel/Restaurant ist bis heute im Besitz der Familie Zehnder: Ferdinand Zehnder jun. führt den Betrieb mit seiner Familie. Er ist aktuell als Kantonsrat engagiert. Das Hotel tritt heute auch unter dem Namen „Ambassador“ auf.

Das Haus und seine Geschichte

Das Lokal ist sehr schön und ansprechend dekoriert. Auf dem Grundstück war ab 1854 das sogenannte „Meyer’sche Diorama“ zuhause, ein touristisches Diorama, das Rundsichten von Rigi-Kulm, Pilatus und der Rigi-Eisenbahnbrücke ermöglichte (Häuserchronik des Stadtarchivs). 1911 wurde dann das heutige Gebäude von Emil Kniep als Bauherr geplant und 1912 durch die Architekten Theiler & Helber errichtet. Kniep erhielt 1911 das Hotel-Patent, später übernahmen die Gebrüder Schindler und Domenico Cozzi (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Vermutlich wählte man den Namen „De la Paix“ in Anlehnung an das Kriegs- und Friedensmuseum an der Museggstrasse 9. Der kleine Platz vis-à-vis des Hotels heisst bis heute „Museumsplatz“. Robert Schindler stellte 1916 das Gesuch, das Hotel in „Deutscher Hof“ umzubenennen, da seine Kundschaft vorherrschend aus „Deutschen, Österreichern und Ungaren“ bestehe. Dem gab der Stadtrat statt unter der Auflage, dass der Name „De la Paix“ verschwinde. 1916 bis 1920 hiess das Haus also „Hotel Deutscher Hof“, 1920 folgte aber wieder die Umbenennung in „De la Paix“ (Wirtschaftenkartei des Stadtarchivs). Danach folgten zahlreiche Wechsel von Patentinhaber*innen.

Die Wanderung

Wir fahren mit dem Zug nach Dallenwil (an der Zentralbahn-Linie nach Engelberg) und wandern der Engelberger Aa entlang zurück. Eine scharfe Rechtskurve führt uns nach Buochs zur Flussmündung am Ufer des Vierwaldstättersees. Unterwegs treffen wir auf die wunderschöne alte „Fadenbrücke“.

Den Frieden in der Welt stärken

Ferdinand Zehnder schreibt uns per Mail: „Durch gegenseitigen Respekt vor den verschiedenen Religionen und Kulturen“.

Hotel de la Paix, Museggstrasse 2, 6004 Luzern, www.de-la-paix.ch