Steakhouse Frieden, Illnau

Das Highlight

Wir geniessen die Gastfreundschaft der Mitarbeitenden und die sehr ansprechend servierten Speisen. Die zentrale Lage beim Bahnhof ist ideal, und man kann sich bei sommerlichen Temperaturen auf eine wunderschöne, grosse, ruhige (der Strasse abgewandte) Terrasse setzen. Besonders hervorzuheben ist der Dessertteller für mehrere Personen mit verschiedenen süssen Köstlichkeiten, etwa mit Öpfelchüechli, Crema catalana, Schoggikuchen, Tiramisù und Caramelchöpfli.

Das kulinarische Angebot

Wie es der Name „Steakhouse“ verrät, werden verschiedenste Fleischgerichte serviert, und selbstverständlich wird dabei auf besonders gute Qualität geachtet. Eine grosse Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten (auch auf dem heissen Stein serviert) und Beilagen sorgt dafür, dass bestimmt alle Gäste etwas für sich Passendes finden. Wir empfehlen die nach dem Haus benannten Spezialitäten, den „Frieden-Salat“ mit Pilzen, Speck und Croûtons zur Vorspeise und das „Frieden-Pfändli“ (Rindsfiletwürfel an Pilzrahmsauce mit Butterspätzli) oder den „Frieden-Burger“ mit Rindshuftschnitzel für den Hauptgang. Zum Essen passt vorzüglich der Carmenère Estate Reserva (Viña Errazuriz), und eine reichhaltige Auswahl an Spirituosen rundet den Genuss ab.

Die Gastgeber

Das jetzige Pächterpaar ist kurdischer Herkunft, aus der Türkei (Anatolien), und seit sieben Jahren im Frieden. Er lebt schon seit vierzig Jahren in der Schweiz, sie seit sieben oder acht. Vorher wurde das Lokal von der Familie Mayer geführt, vom Ehemann der Tochter der Besitzer. Herr Mayer ist dieses Jahr (2020) gestorben, seine Gattin Esther Mayer wohnt heute noch oben im Haus. Die Mayers sind verwandt mit der Familie Vollenweider, der das Haus quasi seit Anfang gehört. Für die Pächterin ist das Lokal wie ein Zuhause. Das Paar hat zwei Söhne und wohnt ganz in der Nähe.

Das Haus und seine Geschichte

Das Gebäude ist über 150 Jahre alt. Früher war es ein Bauernhaus mit einer kleinen „Beiz“. Der Name „Frieden“ wird von den Gastgebern als schön empfunden. „Alle wollen Frieden!“ Auf Kurdisch bedeutet „Frieden“ auch „Freiheit“, wie wir erfahren. Eine Taube befindet sich als Logo auf der Speisekarte.

Für das Pächterpaar sind alle Gäste wichtig und es gibt viele zufriedene Stammkunden im Restaurant.

Die Wanderung

Unsere Rundwanderung führt uns vorwiegend dem Wasser entlang. Wir erreichen zuerst den Tätsch-Wasserfall und spazieren dann in gut drei Stunden (12.4 km) in einem Bogen durch die Dörfer Agasul und Mesikon, wo man bei einem Hof frische Eier und Teigwaren kaufen kann. An unserem Weg liegt auch der malerische „Braui-Weiher“, den wir umrunden und der im Sommer zum Schwimmen einlädt. Das letzte Wegstück folgen wir der Kempt.

Den Frieden in der Welt stärken

Hier in Illnau erhalten wir eine schöne, reflektierte und treffende Antwort auf unsere Frage zum Weltfrieden. Der Pächter sagt: „Religion muss zuhause bleiben. Vor der Türe ist sie verboten.“ Seine Gattin führt aus: „Viele Kriege nehmen die Religion als Schutz, als Fassade, verstecken sich dahinter.“ Sie sind sich einig: „Egal, ob Jude, Christ oder Muslim, man sollte das gar nicht erst wissen, auch nicht am Aussehen erkennen können. Alle sind einfach Menschen. Und innerlich darf jeder sein, was er will.“

Steakhouse Frieden, Usterstrasse 6, 8308 Illnau, www.frieden-illnau.ch

Restaurant Frieden, Bülach

Das Highlight

Kontinuität wird im Frieden Bülach grossgeschrieben. Das Haus hat eine lange Tradition, der Wirt Daniel Kaltenbacher ist aus dem Aargau zugezogen und hat das Lokal am 6. Dezember 1989 von seinem Vater übernommen, in dessen Besitz es seit 1969 war. Dieser hatte das Restaurant für 20 Jahre verpachtet. Maria, die Köchin, arbeitet seit zwei Jahrzehnten im Frieden.

Das kulinarische Angebot

Von der Getränkekarte empfehlen wir den Bülacher Sylvaner zum Apéro und den sehr feinen und ausgewogenen Rotwein „Randii“ von Vini Vergani (Corvina/Merlot). Der Kaffee zum Dessert wird von einem Grappa „Fior di Vite“ begleitet. Zum Essen gibt es gute, währschafte Kost. Man legt auch Wert auf Regionalität: Die Freiland-Eier bezieht der Wirt direkt vom nahe gelegenen Geflügelhof Höri. Im Angebot ist zum Beispiel die „Friedenplatte“: Der Klassiker zum Naschen mit Pouletflügeli, Knoblibrot, Knusperfischli und Pommes frites. Auch diverse „Friede Hit’s“ befinden sich auf der Karte, Rinds-Spiess und Burger in diversen Varianten. Die Pizza „Frieden“ mit Schinken, Pilzen, Peperoni, Ananas und Kapern wurde selbstverständlich probiert und für sehr gut befunden.

Die Gastgeber

Wir wurden sehr nett vom Wirt Daniel Kaltenbacher empfangen und mit allen wissenswerten Informationen zum Restaurant versorgt. Man spürt, dass der Gastgeber um das Wohl aller Gäste besorgt ist.

Das Haus und seine Geschichte

Wir konnten einige Fotos aus alter Zeit betrachten und etwas über die „Probleme“ und Eigenheiten des Ortes erfahren. Die Verkehrslage ist schwierig, es gibt eine sehr enge Kurve an der Ecke, und es ist vorgekommen, dass Lastwagen/Busse das Gebäude touchiert haben, was man noch deutlich sehen kann. Mittlerweile ist ein Block mit fünf Wohnungen auf einen Teil des Restaurants gebaut. Der hintere Bereich des Hauses war früher ein grosser Spielsalon, einige Geräte wie ein „Töggelitisch“ stehen immer noch da, werden aktuell aber nicht benutzt. Ein Raum ist zu einem ansprechenden „Säli“ mit ungefähr 30 Plätzen geworden, und im vorderen Teil gibt es das schön gestaltete „Horse Pub“, das sich grosser Beliebtheit erfreut.

Das Militär ist aufgrund der Nähe zur Kaserne eine sehr wichtige Kundschaft, was sich allerdings jetzt wegen der Corona-Pandemie (und des damit verbundenen fehlenden „Ausgangs“) etwas verändert hat. Trotzdem kommen einige Angehörige der Armee am Sonntag vor dem Einrücken noch vorbei, um etwas zu trinken oder eine Mahlzeit einzunehmen. Zur Stammkundschaft zählen auch viele Vereine und ihre Mitglieder. Als bekannter Gast wird der Musiker Bastian Baker genannt, der Neffe des Wirtes.

Die Wanderung

In Bülach wandern wir durch den überaus hübschen Stadtkern, vorbei an der Kantonsschule und auf einem schönen Weg entlang von Wiesen und Gärten hügelaufwärts ins Dorf Eschenmosen. Von dort gelangen wir mehrheitlich durch den Wald zum Ortseingang von Embrach, wo uns auf einem Abstecher der kleine Wildbach-Wasserfall erwartet.

Den Frieden in der Welt stärken

Daniel Kaltenbacher sagt zum Thema kurz und bündig: „Wenn man einander besser zuhört und auf seine Mitmenschen eingeht.“

Restaurant Frieden, Kasernenstrasse 120, 8180 Bülach, www.restaurant-frieden.ch

Didi’s Frieden, Zürich

Das Highlight

Wir sind hin und weg von der Gastfreundschaft und dem unvergleichlichen Essen in sehr angenehmer Atmosphäre. Die Bedienung ist professionell und doch locker und nah, man fühlt sich sofort zuhause und aufgenommen im „Didi’s Frieden“. Die wunderbaren Karikaturen und erfrischenden Weisheiten aus Schokolade (von Didi persönlich gezeichnet) auf dem Dessertteller sind überraschend und einmalig!

Das kulinarische Angebot

Das Essen besteht wahlweise aus drei, vier oder fünf Gängen, je nach dem, wie viele Vorspeisen man geniessen möchte. Hauptspeise und Dessert sind bei allen Versionen dabei. Alles wird mit Liebe zubereitet, und es herrscht keine Eile zwischen den verschiedenen Gerichten, so dass man sich auf jeden einzelnen Gang so richtig freuen kann. Als „Gruss aus der Küche“ wird eine Crevette auf Papaya-Salat mit Erbsenmousse und Safranmayonnaise serviert. Zur Vorspeise gibt es dann ein Auberginenparfait auf Randenhummus, Carne cruda vom Greifensee-Highlandrind oder gebratenenen Pulpo-Tentakel, auch Wildschwein-Mezzalune mit Selleriemousse und Eierschwämmli waren zu haben. Die Qual der Wahl besteht ebenso beim Hauptgang: Rucola-Ricotta-Ravioli auf Kürbispüree, Filet vom Loup de mer, Filet und Hacktätschli vom Tiroler Hirsch oder Cordonbleu vom Zürcher Weidekalb mit Quarkspätzli. Zum Dessert werden unter anderem 10 Sorten Sorbet und Glacé sowie ein Kirschpflaumenmousse angeboten. Auch die Getränke dürfen sich sehen lassen: Zum Apéro gibts beispielsweise Domi’s Rum-Rotweinpunsch, ein „wärmender Freudenspender“, oder einen Apologia Brut von Madeleine Gay aus Sion, ein weiss vinifizierter Schaumwein aus Pinot Noir und Gamay. Zum Essen geniessen wir von der sehr umfangreichen Weinkarte den würzigen Quatuor aus der Domaine du Montet (Bex/VD), der als „überraschende Bordeaux-Rebsorten-Cuvée“ angepriesen wird.

Die Gastgeber

Didi Bruna führt das Lokal seit 2006, der Küchenchef Markus Furtner (Furti) kümmert sich mit viel Leidenschaft ums Essen und jagt das Wildschwein, das auf den Tisch kommt, am liebsten gleich selbst. Auch die Servicemitarbeitenden verdienen ein grosses Lob. Zudem werden die Gäste mit einer liebevollen Dekoration erfreut: Unseren Tisch zieren vier duftende, gelbe Rosenköpfe, und über uns hängen majestätische Kronleuchter, gefertigt aus umgedrehten Weingläsern.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant hiess bereits „Frieden“, bevor Didi Bruna es übernommen hat. Früher hatte es einmal der Brauerei Feldschlösschen gehört. Viele Angestellte der kantonalen Verwaltung, die  sich ganz in der Nähe befindet, gehören zur Stammkundschaft. Auch Politiker*innen von nah und fern kommen gerne zum Essen vorbei.

Die Wanderung

Das Lokal liegt sehr zentral in der Stadt Zürich. Wir sind vom Bahnhof Seebach via Waidhof (wo sich ein schmucker Hofladen für den Einkauf von leckerem Proviant anbietet) und Käferberg hinunter an die Limmat spaziert. Dieser kann man dann von Wipkingen bis kurz vor den Hauptbahnhof folgen, wo auf der linken Seite eine Treppe zur Stampfenbachstrasse hoch führt.

Den Frieden in der Welt stärken

Wir vernehmen diverse Aussagen, die sich ungefähr so zusammenfassen lassen: Jeder einzelne Mensch muss zuerst in sich selber Frieden haben, damit er dieses Gefühl auf die Welt übertragen kann. Feines Essen, ein guter Wein und Ausgeglichenheit wirken sich darauf förderlich aus. Und nicht zuletzt sollten wir unseren Mitmenschen besser zuhören und mehr miteinander sprechen.

Didi’s Frieden, Stampfenbachstrasse 32, 8006 Zürich, www.didisfrieden.ch

Frieden „Ban Thai“ Schlattingen

Das Highlight

Das Ess- und Trinkerlebnis, gepaart mit ausserordentlicher Gastfreundschaft, steht hier definitiv im Vordergrund. Hans Dickenmann hat sich sehr viel Zeit für uns genommen und uns mit zahlreichen Informationen, Sprüchen und Anekdoten versorgt.

Das kulinarische Angebot

Die Karte ist sehr vielfältig, sie beinhaltet neben klassischen Thai-Gerichten wie Tom Ka Gai und Pad Thai auch viele andere fernöstliche Köstlichkeiten sowie ein paar schweizerische Gerichte. Als Vorspeise bietet sich beispielsweise der feine Mangosalat an. Auch die Weinkarte hat uns überzeugt: Zum Apéro haben der Sauvignon Blanc, der „Chlosterschatz“ und der Müller-Thurgau den anwesenden Gästen sehr geschmeckt. Das Essen wurde von einem vorzüglichen Rotwein begleitet, einer Cuvée mit Pinot Noir, Regent und Maréchal-Foch aus der lokalen Kellerei Thomas Schmid in Schlattingen. Zum Dessert empfehlen wir die hausgemachte Bauernhofglacé der Familie Schaub aus Mettendorf, und abgerundet wird das Ganze zum Beispiel von einem thailändischen Brandy oder einer Vieille Prune („Christoph’s alte Pflaume“). Der Wirt meint: „Je mehr Verschiedenes an einem Tisch bestellt wird, desto besser.“

Die Gastgeber

Hans Dickenmann, ursprünglich aus Uesslingen, hat früher in Zürich als Briefträger gearbeitet (PLZ 8057). Seine Familie lässt sich über 800 Jahre zurückverfolgen. Er hat das Restaurant im Jahr 2000 zusammen mit seiner thailändischen Ehefrau übernommen, die ihre Gäste nunmehr bereits seit 20 Jahren mit ihren Kochkünsten erfreut.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant ist hell und sauber, es sind Bilder des Künstlers Albert Schmid aufgehängt. Dieser hat auch das Restaurant gemalt, das Bild hängt in der Stube des Wirtepaares. In den 50er-/60er-Jahren war das Lokal für den sonntäglichen „Teetanz“ bekannt, wo sich Mägde und Knechte nach dem Kirchgang und vor ihrer Abendarbeit zum „Heiratsmarkt“ trafen. Ab 1985 stand das Restaurant für 12 Jahre leer. Zum Namen: „Ban“ heisst „Haus“ auf Thai, und der Name Frieden wurde ganz bewusst „im Dorf belassen“. 2002 wurde in der Zeitschrift „Salz und Pfeffer“ ausführlich über das Lokal berichtet. Zu den illustren Gästen des Hauses zählen Maria Walliser mit ihrer Tochter, André Jäger, ein berühmter Koch und ehemaliger „Fischzünftler“, sowie Donghua Li, der bekannte Kunstturner.

Die Wanderung

Wir empfehlen zwei Wanderungen in der Region. Zum einen gibt es einen schönen Rundweg auf der deutschen Seite des Rheins, Start und Ziel ist bei der Rheinbrücke in Diessenhofen. Man wandert durch den Wald, vorwiegend auf Forststrassen, und trifft auf den Aussichtspunkt „Hegaublick“. Zum anderen kann man gemütlich in etwa 45 Minuten vom ehemaligen Dominikanerinnenkloster St. Katharinental in Diessenhofen über Basadingen nach Schlattingen spazieren. Dieses dient heute dem Kanton Thurgau als Klinik, hat ein öffentliches Café/einen schattigen Garten und geht zurück auf eine Beginengemeinschaft.

Den Frieden in der Welt stärken

Hans Dickenmann meint: „Jeder muss in seinem kleinen Raum dafür sorgen, dass Frieden herrscht, dass man anständig zusammenlebt.“ Seine Frau äussert: „In der Küche habe ich den Frieden, das tut mir gut.“ Und zum Zusammenleben in der Partnerschaft sagt Dickenmann: „Wir geben uns jeden Abend einen Gutenachtkuss und am Morgen einen Gutenmorgenkuss, dazwischen wird nicht gestritten. Das halten wir seit 25 Jahren ein.“

Kontakt

Frieden Ban Thai, Hauptstrasse 10, 8255 Schlattingen, www.ban-thai.ch

Wirtschaft zum Frieden Hemmental

Das Highlight

„Frieden pur“ im Dorf. Wir spüren, dass in diesem Restaurant sehr viel Herzblut steckt. Man freut sich sichtlich über das Interesse an seiner Geschichte. Auf der Visitenkarte steht der Spruch „Wier hei de Friede im Friede“, und auf der Rückseite das wunderschöne Zitat von Kurt Haberstich: „Es ist beglückender durch die offene Türe eines einfachen Hauses zu treten, als vor dem verschlossenen Tor eines Palastes zu stehen.“

Das kulinarische Angebot

Zum Apéro haben wir den Weisswein „Margritli“ genossen, einen Riesling aus der Gegend von Schaffhausen. Das Wallis ist sehr präsent, mit eigenen kleinen Hinweisen auf dortige Spezialitäten wie Valaisanne Zwickelbier, Humagne Rouge und einer Gommer Rösti auf der Karte. Als Rotwein zum überaus feinen Essen empfehlen wir die „Alte Rebe“ aus dem nahen Siblingen, einen Pinot Noir (Barrique). Das Dessert zum Menü war ausserordentlich fein und üppig (Parfait-Glacé Romanoff bzw. Tartufo mit viel Schlagrahm), dazu gabs einen Espresso mit wahlweise einem einfachen Grappa oder einer etwas komplexeren, weichen Vielle Prune.

Die Gastgeber

Seit 2014 ist das jetzige Wirtepaar (sie aus Fiesch, er aus dem Seeland) Margrit und Christian Jenni-Grandi am Ruder. Sie führten von 1982 bis 2014 das Hotel Kristall in Fiesch und suchten danach „etwas Kleineres“. Sie werden 2021 die Pacht beenden. Nun werden neue Pächter gesucht.

Das Haus und seine Geschichte

Herr Schlatter, der in Hemmental aufgewachsen ist und immer noch im Hause wohnt, hat das Lokal von 1985 bis 1996 geführt, wie vorher schon seine Eltern und Grosseltern. Er und seine Tante helfen immer noch aus, wenn viele Gäste da sind, und er organisiert alle zwei Wochen eine „Stubete“. An diesen Anlässen, die weitherum bekannt sind, können Musikanten einfach vorbeikommen und musizieren. Unter den Gästen gibt es viele Einheimische, speziell aus den lokalen Vereinen, aber auch solche aus aller Welt, beispielsweise aus dem Wallis, aus Hamburg und sogar aus England. Peter Heinzer, der zusammen mit Guido Strebel als Illustrator der Globi-Bücher gewirkt hat, wohnte zu Lebzeiten vis-à-vis des Friedens. Herr Schlatter, dessen Drechselarbeiten in einer Vitrine in der Gaststube ausgestellt sind (unter anderem Vasen und Pfeffermühlen), hat uns viel über die Geschichte des Hauses erzählen und uns alte Fotoalben zeigen können. 1953 wurde der Frieden umgebaut, 1986/87 entstand ein Anbau mit 20 Plätzen. Die Brückenwaage vor dem Haus ist immer noch vorhanden.

Die Wanderung

Vom Bahnhof Neuhausen wandern wir durch Wohnsiedlungen etwa 100 Meter bergauf bis zum Waldrand. Diesem folgen wir ein Stück und gehen dann durch den Wald mit einem kurzen Abstecher zum Ängiwäier. Nicht weit von den Weihern liegt nördlich der geografische Mittelpunkt des Kantons Schaffhausen, markiert durch Wegweiser und einen Felsblock mit Beschriftung. Weiter geht es durch das Eschheimertal und das Aaltholz nach Hägliloo und dann rechts nach Hemmental. Die Wanderung kann bequem mit einem Besuch im „Museum zu Allerheiligen“ in Schaffhausen oder mit einem Ausflug zum Rheinfall verbunden werden.

Den Frieden in der Welt stärken

In Hemmental erhalten wir zwei Antworten. Die erste lautet kurz und bündig: „Das Geld abschaffen!“ Eine andere anwesende Person formuliert ihre Meinung folgendermassen: „Wenn man zufriedener ist, den Frieden hat im Frieden, ab und zu ein Gläschen Wein trinkt und weniger missgünstig ist.“

Das Restaurant Frieden, Hauptstrasse 10, 8231 Hemmental ist leider seit 2022 geschlossen.

Restaurant Frieden Zürich Affoltern

Das Highlight

Den Frieden in Zürich-Affoltern sollte man nur schon des Hauses wegen unbedingt besuchen. Es wird von so einigen Anwohner*innen als schönstes Gebäude an der Wehntalerstrasse bezeichnet. Es soll 2024 abgerissen werden, weil der Bau einer Tramlinie ins Quartier geplant ist. Zur Rettung des Restaurants wurde dem Stadtrat im Oktober 2021 eine Petition überwiesen. Sehr gut gefallen hat uns auch der lauschige Biergarten auf der vom Verkehr abgewandten Seite, der bei schönem Wetter zum Verweilen einlädt.

Das kulinarische Angebot

Es gibt eine währschafte Karte, wir nehmen sie als angenehm klein wahr (reduziert wegen der Corona-Pandemie, aber dafür fällt die oftmals als schwierig empfundene „Qual der Wahl“ weg), etwa sieben Gerichte und diverse Salate werden angeboten. Alles Probierte hat uns überzeugt, das Cordon bleu ist eine Delikatesse, sehr fein gewürzt, die Röschti Frieden wunderbar knusprig. Offenes Weissbier wird gezapft, und das Essen wird begleitet von einem ausgezeichneten Rotwein aus Apulien („Forte Elerone“: Aglianico, Montepulciano und Uva di Troia). Der „Huus-Kafi“ mit dem Hausschnaps zum Schluss wird in passenden, liebevoll gestalteten Tassen mit der Aufschrift „Restaurant Frieden“ serviert.

Die Gastgeber

Heinz Kolb und Claudia Alter haben den Frieden 1999 übernommen. Sie haben schon immer in diesem Restaurant verkehrt, auch schon ihre Eltern und Grosseltern. Beide sind im Quartier aufgewachsen und verwurzelt. Dies war mit ein Grund, warum sie die Pacht von der Stadt Zürich zugesprochen bekommen haben. Heinz Kolb wusste, dass sich der ehemalige Pächter zurückziehen wollte, da sind sie zu ihm gegangen und haben mit ihm gesprochen. Er war froh, einen Nachfolger aus dem Quartier zu finden. Wir vernehmen, dass sich vieles verändert hat: Die Menschen würden heute weniger auswärts essen gehen, und sie seien auch nicht mehr so stark mit ihrem Quartier verbunden. Trotzdem zählt der Frieden auch heute noch viele Stammgäste zu seinem Klientel.

Das Haus und seine Geschichte

Der Slogan des Lokals („…z’friedä …z’friedner …dä Friedä!“) steht auf der Visitenkarte und ist auch an einem Fenster zu sehen. Die Liste der illustren Gäste, vor allem aus der Sport- und Musikszene, ist lang: Der Sportmoderator Rainer Maria Salzgeber, der ehemalige Schweizer Fussball-Nationaltrainer Gilbert Gress, die Musiker Nöggi (Bruno Stöckli), Marc (von Peter, Sue & Marc) und Polo Hofer waren schon vor Ort, ebenso der Schauspieler Hansjörg Bahl. Fussballerisch ist der Frieden fest in FCZ-Händen: Die Spieler kamen früher oft nach ihren Partien in den Frieden zum Feiern. Das Haus existiert seit 1892 und wurde von 2011 bis 2013 instandgesetzt. Es erhielt eine neue Lüftung mit Wärmerückgewinnung, und die Aussenfassaden sowie die Fenster wurden saniert.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden wir folgenden Hinweis vom 18. Dezember 1920: „Restaurant Frieden Affoltern. Frau Tomasi-Zollinger, von Ponte di Legno (Italien), erhält ihr Patent zurück.“ Dieses war ihr wegen eines Verlustscheines verweigert worden (Staatsarchiv, RRB Nr. 3677/1920).

Die Wanderung

Es bieten sich viele schöne Wanderungen in der Umgebung an, auch wenn wir uns auf Stadtgebiet befinden. Die Hürstwiese wurde schon als „schönste Wiese Europas“ betitelt, das idyllische Fleckchen um den Katzensee ist nicht weit, und der Käferberg animiert mit seiner schönen Aussicht über Zürich zu ausgedehnten Spaziergängen.

Den Frieden in der Welt stärken

Kurz und prägnant meint Claudia Alter mit Bezug auf das dem Haus drohende Schicksal: „Unseren Frieden kann man nur stärken, indem man ihn nicht abreisst.“

Restaurant Frieden, Wehntalerstrasse 444, 8046 Zürich-Affoltern. Telefon: 044 371 28 82.