Das Highlight
Wir wissen gar nicht, wo wir mit den Highlights anfangen sollen. Unsere hohen Erwartungen an dieses traditionsreiche Gasthaus wurden noch weit übertroffen, in allen Belangen. Die diversen Kapitel sprechen für sich. Schlicht und einfach „Top of Frieden“, für uns.
Das kulinarische Angebot
Zum Apéro gibt es einen Pinot Blanc vom Weingut Michael Meyer aus Bad Osterfingen. Als „Gruss aus der Küche“ wird ein Gazpacho mit Basilikumschaum serviert, dazu gibt es äusserst schmackhaftes Brot mit einer Portion zarter Butter. Zusätzlich zur Karte empfiehlt der Chef Zitronen-Ravioli zur Vorspeise sowie eine Tagliata vom piemontesischen Fassona-Rind als Hauptgang. Das probieren wir beides gerne, wie auch die deliziöse Stracciatella di Bufala, den schön dekorierten Saisonsalat, das Seitan Stroganoff und die Eglifilets nach Müllerinnenart. Der von uns gewählte Rotwein, ein weicher Cabernet-Merlot von Thomas und Mariann Stamm aus Thayngen, passte hervorragend zu all unseren heute genossenen Gerichten.
Die Gastgeber
Das Wirtepaar Fabrice und Heidi Bischoff führt das Lokal mit sehr viel Herzblut und Aufmerksamkeit. Die Atmosphäre ist warm und entspannt, der gemeinsame „Spirit“ spürbar. Heidi Bischoff hat ihren Ehemann in Lutry in einem Restaurant kennengelernt, als sie dort arbeitete. Er ist von Beruf ursprünglich Chocolatier, sie gelernte Damenschneiderin. Am 2. Januar 2007 haben sie zusammen als Pächter im Frieden angefangen, 2015 haben sie das Haus dann gekauft. Vor ihrer Übernahme erlebte das Lokal viele Besitzerwechsel, ging auch einmal Konkurs, unter anderem weil der Stil der jeweiligen Wirte nicht dem Ruf und der langen Tradition des Hauses entsprach. An diese konnte das Wirtepaar nun sehr erfolgreich anknüpfen.
Das Haus und seine Geschichte
Die im 15. Jahrhundert erbaute Wirtschaft zum Frieden empfängt uns mit einer wunderschönen Fassade in der Ecke eines weitläufigen Platzes. Es existiert ein sorgfältig illustrierter Flyer, auf dem die Geschichte des Friedens in alter Schrift beschrieben wird. Das Lokal mit seinen altehrwürdigen Sälen und der wunderschönen Gartenwirtschaft gilt weitherum als Inbegriff von Ruhe, Rückzug, Genuss und Gemütlichkeit. Das Haus wurde früher im Volksmund „Zum Streit“ genannt (wegen Zwisten unter den Nachbarn). Erst der Metzger Johannes Moser, der es 1788 kaufte, machte es offiziell zum „Frieden“. Als berühmte Gäste nennt Heidi Bischoff die thailändische Prinzessin sowie den Gesamtbundesrat, der 2012 im Frieden abgestiegen ist, was für alle ein spezielles, herausforderndes, aber auch sehr bereicherndes Ereignis war. Alain Berset hatte sich überaus gefreut, dass im Frieden auch Französisch gesprochen wird.
Die Wanderung
Unsere Wanderung führt uns von der Schiffsanlegestelle in Schaffhausen entlang des Rheins nach Diessenhofen. Via die Enklave Büsingen mit ihren malerischen Fachwerkhäusern, über Felder und durch ein Waldstück erreichen wir einen Aussichtspunkt, der die Sicht auf das Kloster St. Katharinental freigibt, das sich auf der anderen Flussseite befindet. In Diessenhofen überqueren wir den Rhein auf einer schönen Holzbrücke und gelangen so wieder auf Schweizer Gebiet.
Den Frieden in der Welt stärken
Markus Späth-Walter, SP-Fraktionspräsident im Zürcher Kantonsrat, begleitet uns zum Apéro und sagt: „Dies kann nur durch soziale Gerechtigkeit geschehen, indem man sozusagen die Gräben zwischen den Menschen zuschüttet.“ Und Heidi Bischoff meint: „Jeder muss einfach ein bisschen toleranter werden. Man darf Menschen nicht aufgrund banaler Dinge verurteilen.“
Wirtschaft zum Frieden, Herrenacker 11, 8200 Schaffhausen, www.wirtschaft-frieden.ch