Das Highlight
Wir wurden sehr warm und herzlich vom Wirtepaar Eddie und Ingrid Spronk empfangen, was uns angesichts der aktuellen Situation ausserordentlich gefreut hat. Zwei Tage nach unserem Besuch stand eine erneute Restaurantschliessung wegen der Corona-Pandemie an. Das Lokal macht zudem im Februar 2021 gar definitiv seine Pforten zu, da die Gastgeber in den Ochsen Trüllikon wechseln. Wie es mit dem traditionsreichen Frieden in Seuzach weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen.
Das kulinarische Angebot
Die handgeschriebene Karte war lagebedingt reduziert (nichtsdestotrotz sehr attraktiv), acht Gerichte standen zur Auswahl. Wir haben uns für den „Frieden-Salat“ (mit Pouletbrust-Streifen) sowie die Fischknusperli (Zander und Egli) entschieden und waren mit den Speisen rundum zufrieden. Die Teller waren farblich wunderschön dekoriert, mit Randen, Gurken, Rettich und Tomaten. Zum Apéro gab es ein Glas Weisswein (Riesling, aber auch Epesses, Arneis etc. waren erhältlich), zum Dessert dann einen „Sanften Engel“, Vanille-Eis mit Orangensaft und Rum, sehr zu empfehlen.
Die Gastgeber
Das Wirtepaar betreibt den Frieden seit ungefähr zehn Jahren, mit viel Herzblut. Vorher waren sie im Adler in Rorbas, jetzt wechseln sie nach Trüllikon in den Ochsen, ein ehemaliges Gerichtsgebäude von 1755, sie haben dort einen Vertrag über fünfzehn Jahre (inklusive einer grossen Wohnung) unterzeichnen können. Der Pachtvertrag in Seuzach wurde nur von Jahr zu Jahr verlängert. Der Name „Frieden“ hat für die Gastgeber keine spezielle Bedeutung. Ihr Wegzug von Seuzach schmerzt Eddie und Ingrid Spronk aber doch irgendwie, sie fühlen sich stark in der Region verwurzelt. Eddie ist Trainer beim Fussballverein SC Veltheim, Mitglied im Businessclub des FC Winterthur, hat im Casinotheater gearbeitet, und auch sonst sind die beiden vielseitig lokal engagiert, z. B. im Sponsoring (Squash, Handball, Turnverein etc.).
Das Haus und seine Geschichte
Aktuell ist das Lokal nur über Mittag geöffnet (sonntags bis 16 Uhr), Samstag ist Ruhetag. Es ist trotz der bevorstehenden Schliessung gut besucht. In „normalen“ Zeiten würden aber natürlich noch viel mehr Plätze zur Verfügung stehen. Viele treue Stammgäste zählen zur Kundschaft. Das Haus heisst „Frieden und Fisch“, weil ein vormaliger Eigentümer auf Fischküche spezialisiert war. Ingrid Spronk betont, dass alle Gäste wichtig sind, auch wenn schon so einige prominente Menschen vor Ort waren, so etwa die gesamte erste Mannschaft des FC Neuchâtel Xamax, Vertreter des FC Winterthur, der Boxer Stefan Angehrn, der Musiker Bruno Stöckli alias Nöggi, Viktor Giacobbo, Patrick Frey, Walter Andreas Müller, Hausi Leutenegger sowie der Kunstturner und pensionierte SBB-Lokomotivführer Robert Bretscher.
Die Wanderung
Vom Frieden aus geht es durch ein Wohnquartier in Richtung Hettlingen, wo ein kleiner Abstecher zum „Mehlschwalbenhotel“ ansteht, eine Art „Turm“ mit vielen Nestern. Danach wandern wir über Land nach Henggart und weiter nach Andelfingen, wo wir schliesslich wieder den Zug zurück nach Winterthur besteigen.
Den Frieden in der Welt stärken
Das Wirtepaar ist sich einig: Es bräuchte mehr Toleranz und Zusammenhalt unter den Menschen, und es müsste weniger pauschal „gewertet“ werden. Eddie sagt: „Solange Glaube und Geld in der Welt so wichtig sind, wird es immer Kriege geben. Und leider schauen im Moment alle nur für sich.“
Restaurant Frieden und Fisch, Schaffhauserstrasse 63, 8472 Seuzach, (052) 335 14 48.