Café de la Paix, Genève

Das Highlight

Irgendwie ist der Besuch im Café de la Paix als Ganzes ein Highlight. Die Verköstigung ist vorzüglich, die Bedienung ausgesprochen nett, das Lokal hübsch, der Patron gibt gerne und ausführlich Auskunft über das Haus, und der Name „Café de la Paix“ hat einen konkreten geschichtlichen Bezug zum Frieden.

Das kulinarische Angebot

Wir treffen eine angenehm einfache Karte mit überaus feinen und elaborierten Speisen an (sechs Vorspeisen und fünf Hauptgänge stehen zur Auswahl). Serviert werden etwa Burrata, Feigen und Porchetta, frische Salate, gebratenes Filet vom Adlerfisch oder ein Teller mit ausgewählten provenzalischen Gemüsen (und ausserordentlich schmackhaftem Kräuterweichkäse dazu). Die Weinkarte präsentiert sich umfangreich, es werden auch einige sehr edle Tropfen angeboten. Wir entscheiden uns für einen Chasselas und einen Chardonnay zum Apéro, zum Essen dann für die „Dame Noire“, einen Rotwein mit Gamaret- und Gamay-Trauben aus der Region. Als Digestif wird zum Beispiel ein japanischer Whisky serviert (Nikka).

Die Gastgeber

Der nette Patron gesellt sich schnell zu uns an den Tisch, nachdem er von der Servicemitarbeiterin über unser Projekt informiert worden ist. Er ist Franzose, aus Marseille (wo viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf engem Raum zusammenleben), führt das Restaurant seit fünf Jahren und hat den Namen des Hauses auch gleich patentieren lassen. Seit etwa zwei Jahren darf der Name „Café de la Paix“ in der Schweiz nicht mehr neu verwendet werden. Für ihn ist es wichtig, dass man „die Geschichte schützt“. Die ehemalige Besitzerin, die das Lokal 32 Jahre lang führte und mittlerweile 86-jährig ist, wohnt immer noch im oberen Stock.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant heisst „Café de la Paix“, weil dort 1923 ein Friedens-/Freundschaftsvertrag gewissermassen „vorunterzeichnet“ worden ist. Es handelt sich dabei um den „Traité de Lausanne“, der am Tag danach offiziell im waadtländischen Hauptort im Palais de Rumine geschlossen wurde. Die aktuellen Grenzen der Türkei und Griechenlands haben ihren Ursprung in diesem Vertrag. Das Café existiert seit ungefähr 110 Jahren. Die Fliesen, die Fenster, die Tische, alles ist noch original, das Haus steht unter Denkmalschutz. Zu den bekannten Gästen gehören zum Beispiel der Genfer Comic-Zeichner Daniel Ceppi sowie zahlreiche andere Künstler, Filmemacher und Schriftsteller etwa. Das Lokal ist sehr hundefreundlich, es sind einige Gäste mit Vierbeinern anwesend. Die Hunde erhalten automatisch und selbstverständlich ihr Schälchen Wasser an den Tisch geliefert.

Die Wanderung

Der neue Léman Express bringt uns nach Pont-Céard, von dort wandern wir über Versoix, Genthod und Chambésy in Richtung Genf. Der Spaziergang führt uns durch schöne Villenviertel und malerische alte Dorfkerne. Schliesslich treffen wir auf die „Avenue de la Paix“ und danach auf das Ufer des Lac Léman. Bis zum Restaurant ist es dann nicht mehr weit.

Den Frieden in der Welt stärken

Der Besitzer sagt: „Arrêter la politique!“ Die Menschen müssten „gleicher werden“, Kriege würden immer nur „durch zwei Schurken angezettelt“, die „ihre Völker für ihre eigenen Machtansprüche missbrauchen und gegeneinander aufhetzen“. Rassismus jeglicher Art ist für ihn etwas absolut Unmögliches. Die aktuelle Pandemie habe global auf alle Menschen riesige Auswirkungen, und wir täten gut daran, endlich einfach zusammenzustehen.

Café de la Paix, Boulevard Carl-Vogt 61, 1205 Genève, www.cafe-de-la-paix.ch

La Paix – La Grange, Evolène

Das Highlight

Das Restaurant La Paix ist per se ein Highlight: Die ausserordentlich nette und aufmerksame Bedienung, ein warmes Ambiente und viele kulinarische Köstlichkeiten laden zu langem Verweilen ein. Auch der Besitzer Henri Georges und seine Partnerin Marie-Jo haben sich ausgiebig für interessante Gespräche Zeit genommen und sind bis spät in die Nacht bei uns am Tisch geblieben.

Das kulinarische Angebot

Zu den Kreationen des Hauses gehören ein Käsefondue im Brottopf, das über einem Holzfeuer vorbereitete Raclette und diverse Spezialitäten auf dem heissen Stein mit vorzüglichen Saucen und Beilagen. Sehr überzeugt hat uns auch die Polenta mit Ragout aus dem Val d’Hérens und der reichhaltige, in einer Schüssel angerichtete gemischte Salat zur Vorspeise. Eine grosse Auswahl an regionalen Weinen begleitet das Essen. Auch unsere Desserts (Vacherin glacé mit Aprikose und Birne sowie ein Sorbet mit lokalem Digestif) wurden sehr liebevoll präsentiert.

Die Gastgeber

Henri Georges, ursprünglich Koch, führt das in langer Familientradition stehende Restaurant seit über 40 Jahren. Seit 13 Jahren ist auch seine Partnerin Marie-Jo mit dabei, die auf einem Weingut in Chamoson aufgewachsen ist. Der Name „Frieden“ vermittelt für sie eine beruhigende Wirkung, löst gute Gefühle aus, und genau das möchte man den Gästen weitergeben.

Das Haus und seine Geschichte

Das Haus wurde 1911 gebaut und zuerst unter dem Namen „Le Glacier“ eröffnet. Während des zweiten Weltkriegs hat man es in „La Paix“ umbenannt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt existierte als Logo eine Taube mit Olivenzweig, dieses ist aber mittlerweile verschwunden. Henri Georges hat das Restaurant am 24. Juni 1980 nach einer umfassenden Renovation wiedereröffnet. Seine Mutter hatte das Restaurant von den 60er-Jahren bis 1978 geführt, davor schon sein Grossvater und diverse Mieter. 1993 wurde es um eine Veranda erweitert, 2004 hat Georges die angrenzende Scheune zu „La Grange“ umgebaut. Die beiden Restaurants sind miteinander verbunden, die Bar dazwischen dient gewissermassen als Bindeglied. Als bekannte Gäste werden zwei Comic-Zeichner genannt: Derib, der Vater von Yakari, und Grzegorz Rosiński, der durch die Reihe Thorgal bekannt geworden ist.

Die Wanderung

Evolène ist ein malerisches Walliser Bergdorf, das zum Flanieren und zu kurzen Spaziergängen in der Umgebung einlädt. Man kann zum Beispiel südöstlich des Dorfes ein Stück den Hügel hinaufsteigen, dann hoch über der Strasse und parallel zu ihr etwa zwei Kilometer nordwärts laufen, bevor man in einem Bogen wieder nach Evolène zurückkehrt. Dabei geniesst man einen schönen Ausblick über Dorf und Tal. Wer etwas länger wandern möchte, kann auf einem ruhigen, sehr abwechslungsreichen Weg talauswärts dem Fluss (La Borgne) folgen, zum Beispiel bis La Luette oder bis Euseigne. An bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten kann es allerdings vorkommen, dass dort alle Läden und Restaurants geschlossen sind und der nächste Bus erst in knapp drei Stunden fährt. Wir empfehlen: Entweder eine gute Planung oder Autostopp.

Den Frieden in der Welt stärken

Marie-Jo sagt, es sei ein sehr breites Thema, aber grundsätzlich müssten einfach die Kriege aufhören, und dabei gehe es um für uns unlösbare politische Probleme, zwischen Völkern, Regierungen oder Religionen. „Das Ziel muss sein, mit sich selber und mit den Menschen, die man jeden Tag antrifft, in Frieden zu leben.“

La Paix – La Grange, Route Principale 156, 1983 Evolène, www.lapaix-lagrange.ch

Café de la Paix in Monthey

Das Highlight

Der Name ist Programm: Die Atmosphäre im Café und draussen auf dem Platz unter den Bäumen ist in der Tat warm und „friedlich“. Es ist ein sehr ansprechendes Lokal, das sich offensichtlich grosser Beliebtheit erfreut. Die Gäste werden kompetent, freundlich und persönlich beraten, man nimmt sich gerne Zeit, selbst wenn viel zu tun ist, wie bei unserem Besuch am Pfingstsonntag. Bei der Türe wird man von einer grossen schwarzen Weinflasche empfangen: Das nennen wir eine kreativ gestaltete Speisekarte.

Das kulinarische Angebot

Wir empfehlen die Apéroplatte für zwei bis vier Personen mit diversen Köstlichkeiten zum Teilen (Mini-Cheeseburger, Tomaten-Basilikum-Muffin, Rohschinken, Toast mit Bison-Tatar sind einige Beispiele). Diese steht als gelungenes Wortspiel auf der Karte: „La Paix’ro“. Daneben ist gemäss dem Pächter auch das Rinds-Tatar von der „Vache d’Hérens“ sehr beliebt. Ebenfalls erhältlich sind kleinere Speisen wie Käseküchlein mit Salat und einige Pizzen/Focaccias. Es gibt eine grosse Auswahl an Weinen aus der Region sowie an Bieren (geschmeckt haben uns der weisse Muscat, der rote Cornalin und das offene „Lagunitas IPA“). Auch ein Cider (Bulmers) sowie diverse schottische und sogar japanische Whiskys befinden sich auf der Karte. Zum Dessert werden diverse Sorten Eis serviert.

Die Gastgeber

Das Pächterpaar Patrick und Sylvette Glück-Perrin führt das Lokal seit sechs Jahren. Sie waren von den Besitzern angefragt worden, es zu übernehmen. Das Café fördert Künstler (Musiker, Komiker etc.) und unterstützt regionale Sportklubs. Auf die Frage nach besonders interessanten Gästen antwortet der Pächter: „Für uns sind alle Gäste wichtig.“ Wir können nach unserem Aufenthalt bestätigen: Das spürt man.

Das Haus und seine Geschichte

Das Restaurant wird als Ort der Entspannung, des Zusammentreffens und des Vergnügens beschrieben und scheint fest in der Stadt verankert zu sein. Es ist ursprünglich von Menschen aus Monthey ins Leben gerufen worden, wurde dann an „Pacific Burger“ veräussert und im Jahr 2005 von 51 Aktionär*innen zurückgekauft. Das Gebäude passt sehr schön ins Stadtbild. Auf der Visitenkarte steht, gewissermassen als Untertitel: „Bar à vins et bières – Live music et café théâtre“. Eine idealer Ort also für gesellige Tage und Nächte.

Die Wanderung

Unsere Wanderung beginnt bei der überdachten Brücke (Vieux-Pont) im Herzen von Monthey, das mit seinen zwei Bahnhöfen entweder direkt ab Brig (RegionAlps) oder mit der Schmalspurbahn ab Aigle zu erreichen ist. Der mit den Wegweisern („Gorges de la Vièze“) ausgeschilderte Weg führt zunächst dem Fluss entlang, bevor er in die Schlucht mündet. Die Steine am Wasser laden zum Verweilen ein. Am Ende des Uferweges durchqueren wir eine kühle kleine Höhle und wandern dann bis zu der imposanten Hängebrücke hinauf. Über das 90 Meter lange und 60 Meter hohe Bauwerk gelangen wir auf die andere Seite der Vièze und wandern, mehrheitlich durch Siedlungsgebiet, wieder nach Monthey hinunter. Insgesamt sind wir gut zwei Stunden unterwegs.

Den Frieden in der Welt stärken

Eine anwesende Mitarbeiterin meint: „Wenn man in der Welt etwas verändern könnte, dann wäre das, dass es viel weniger Elend gäbe. Die Menschen, die zu uns ins Café kommen, suchen den Frieden und die Freude unseres Teams.“ Der Pächter bringt es so auf den Punkt: „Respekt. Und für alle ein offenes Ohr haben.“

Café de la Paix, Place de l’Eglise 4, 1870 Monthey, www.cafedelapaixmonthey.ch

Hotel de la Paix, Lausanne

Das Highlight

Die Hotelzimmer sind ruhig und sehr schön eingerichtet, und wenn man das Glück hat, eines mit Balkon und Seesicht hoch über der Strasse zu erwischen, hat sich der Aufenthalt schon nur deswegen gelohnt. Bestens geeignet, um zu verweilen, den Blick schweifen und den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Wer lieber möchte, hat auch die Gelegenheit, vom vielfältigen kulturellen Angebot bzw. Nachtleben des waadtländischen Hauptortes zu profitieren.

Das kulinarische Angebot

Den Apéro kann man gemütlich in der hoteleigenen Bar „Le Benjamin“ einnehmen. Es gibt viele Plätze drinnen und einige Tische auch draussen auf einer Terrasse, die neben einer bergauf führenden Seitenstrasse liegt. Das Essen im Restaurant La Paix ist sehr fein. Der Küchenchef Anthony Macé hat eine Frühlingskarte mit drei Vorspeisen, drei Tartares und fünf Hauptgängen kreiert. Wir haben uns für das Spargel-Tatar mit Balsamico und Parmesan sowie für das Rindsfilet mit Bärlauchbutter entschieden. Als Rotwein empfehlen wir den Merlot/Cabernet Franc aus der Kellerei „Les Frères Dutruy“ aus Founex. Zum Dessert schliesslich werden unter anderem zahlreiche hausgemachte Eis-/Sorbetsorten aus Lutry serviert.                        

Die Gastgeber

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich nach Kräften um das Wohl der Gäste. Momentan sehen sie sich aufgrund der Corona-Krise mit einem erheblichen Mehraufwand konfrontiert. So musste zum Beispiel beim Frühstück jeder Tisch aufwändig einzeln bedient werden, da das ansonsten übliche Buffet nicht angeboten werden durfte.

Das Haus und seine Geschichte

Das nach wie vor in Familientradition geführte Hotel geht auf den Architekten und ETH-Professor Alphonse Laverrière zurück, und hat seine Pforten am 31. Juli 1910 geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt verfügte es über 89 Zimmer. Laverrière hat in Lausanne noch viele weitere architektonische Spuren hinterlassen, so zum Beispiel den Bahnhof und das Bundesgericht. 1952 standen grosse Veränderungen an: Das ganze Haus wurde renoviert und um einen Anbau erweitert. Der Name und das Logo (Taube mit Olivenbaumzweig) sind Zeugen des damaligen Zeitgeistes: Zu dieser Zeit wurden zahlreiche Hotels und Restaurants auf den Namen „Frieden“ getauft. Das Haus liegt im Bankenviertel von Lausanne, vis-à-vis befindet sich ein kleiner Park. Es ist ein grossartiger Bau mit einem schönen Entrée. Zu den zahlreichen bekannten Gästen, die hier logiert haben, zählen zum Beispiel der Schriftsteller James Joyce, die Sängerin Montserrat Caballé, der Dichter Leonard Cohen und die Musiker von Iron Maiden. Eine ansprechende, schön illustrierte Broschüre zur Geschichte liegt in jedem Zimmer auf.

Die Wanderung

Mit dem Zug (Richtung Palézieux) gelangt man in wenigen Minuten nach Grandvaux, schon die Anfahrt bietet eine wundervolle Aussicht auf den Lac Léman und die französischen Alpen. Eine gemütliche Wanderung führt in ungefähr 30 Minuten durch das Weinbaugebiet Lavaux hinunter nach Cully am Seeufer. Dort trifft man auf die Simplonlinie und kann den Zug zurück nach Lausanne oder Richtung Wallis nehmen. Zudem bietet sich ein vorgängiger Stadtspaziergang vorbei an hübschen Gebäuden und Geschäften vom Hotel hinunter zum Bahnhof an.

Den Frieden in der Welt stärken

Eine junge Mitarbeiterin am Empfang sagt, Frieden entstehe im Zusammenleben unter den Menschen vor allem dadurch, dass man ruhig miteinander umgehe und sich gegenseitig „atmen lasse“.

Kontakt

Hôtel de la Paix, Avenue Benjamin-Constant 5, 1003 Lausanne, www.hoteldelapaix.net