Restaurant Frieden, Wallisellen

Das Highlight

Der Besitzer Enzo di Paola bedient uns höchstpersönlich und nimmt sich viel Zeit, um an unserem Tisch mit uns zu sprechen. Die zahlreichen im Restaurant angebotenen Cordon bleus (aus dem Nierstück zubereitet), begleitet von den im „Einkaufskörbli“ servierten Pommes frites, sind eine weitherum bekannte Delikatesse. Das Restaurant wurde auch schon in den seit 2016 bestehenden „Oli’s Cordon-Bleu-Guide“ aufgenommen (www.cordonbleu-guide.ch).

Das kulinarische Angebot

Wir geniessen, wie könnte es auch anders sein, die Spezialität. Das Cordon bleu „Dracula“ ist mit Dörrtomaten und Knoblauch gefüllt, das „Genovese“ kommt mit einer feinen Pesto-Sauce daher, und dasjenige mit dem Namen „Frieden“ wartet (neben dem ebenfalls präsenten Knoblauch) mit sehr schmackhaftem Gorgonzola auf. Daneben gibt es auch Fischknusperli oder vegetarische Speisen. Zum Dessert werden unter anderem deliziöse Coupes serviert. Als Digestif gibt es einen Grappa, wahlweise einen weissen oder einen Amarone aus dem Fass. Auch ein Amaretto „aufs Haus“ wird uns zum Schluss offeriert. Während des Lockdowns wurde ein Take-Away eingerichtet.

Die Gastgeber

Enzo di Paola führt das Lokal seit dem 26. September 2010. Er stammt aus Dübendorf und ist ein gelernter Metzger/Koch. Anfangs schlug ihm in Wallisellen eine „Rauchwolke“ entgegen, der Frieden war eine richtige „Dorfbeiz“. Er begann mit hausgemachter italienischer Küche, was aber auch nach drei Jahren noch nicht gebührend geschätzt wurde. Darum ist er auf gutbürgerliche Küche umgestiegen, und die Cordon-Bleu-Spezialitäten wurden ins Leben gerufen. Seine hausgemachte Pasta wird aber immer noch serviert. Grundsätzlich wäre man im Frieden ein fünfköpfiges Team. Momentan wird wegen der Corona-Pandemie allerdings nur zu zweit gearbeitet.

Das Haus und seine Geschichte

Die Wände sind mit hübschen Bildern (gespritzt) der Stadt Zürich verziert. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1944 abgerissen. 2010 sollte das Haus von 1946 ein weiteres Mal abgerissen werden. Enzo di Paola hat es sozusagen gerettet. Der Name „Frieden“ hat für ihn keine spezielle Bedeutung. Es ging einfach um das Lokal: Der Frieden und die Schmiedstube sind die letzten „alten Beizen“ in Wallisellen. Viele Besitzerwechsel haben das Restaurant seither geprägt. Zu den Gästen sagt Di Paola: Momentan machen die Einheimischen nur einige wenige Prozent aus, die meisten kommen von extern. Berühmte oder bekannte Besucher*innen? Ja, durchaus! Die aktuelle Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat den Frieden mit ihrem Neffen besucht. Das Lokal hat offensichtlich über die Kantonsgrenzen hinaus einen guten Ruf.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich finden wir zum Restaurant Frieden Wallisellen einen Hinweis auf Frau Marie Rutishauser-Rickli, von Amlikon und Dünnershaus TG. Sie hat einen Rekurs eingereicht gegen einen Beschluss der Obrigkeit, Emil Rutishauser das Wirtepatent zu verweigern. Ihr Ehemann war im Oktober 1928 zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden wegen Zuwiderhandlung gegen die Kranken- und Unfallversicherung. Zudem war er Konkurs gegangen. Marie Rutishauser-Rickli plädierte dafür, nicht für die Verfehlungen ihres Gatten haftbar gemacht zu werden (Staatsarchiv RRB 2284/1930).

Die Wanderung

Wir verlassen Wallisellen (vom Frieden aus) in nordöstlicher Richtung und erreichen durch ein Wohnquartier und den Wald das Portal des „Flughafentunnels“ (SBB) sowie die neu gebaute Überwerfung (Linie von/nach Kloten). Über Feldwege und Forststrassen umrunden wir Bassersdorf im Norden, gelangen so nach Birchwil, Nürensdorf und schliesslich Lindau, von wo aus uns der Bus nach Effretikon zurückbringt.

Den Frieden in der Welt stärken

Enzo di Paola war „immer für den Frieden“, sieht aber in der Welt die schwierigen Tendenzen und fühlt sich (wie verständlicherweise so viele andere Menschen auch) ausserstande, diese alleine nachhaltig zu verändern. Da müsste so Einiges passieren, im gemeinschaftlichen Leben, meint er: „Gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, müssten wir eng zusammenarbeiten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Jeder schaut nur für sich.“

Restaurant Frieden, Opfikonerstrasse 13, 8304 Wallisellen, www.rest-frieden.ch, 044 830 22 02.